Rezept für meine vom Mallorcaurlaub inspirierte Handcreme
Nach den letzten sehr spannenden Tagen, teile ich heute den zweiten Teil des Rezepts für meine mallorquinische Handcreme und meine ersten Blogerfahrungen mit dir.
Vielleicht hast du ja in der Zwischenzeit schon den Kräuterölauszug, den ich als Basis verwende, hergestellt – ich bin auf jeden Fall gestern das Cremerezept nochmal Schritt für Schritt durchgegangen, damit ich für die Anleitung kein Detail vergesse.
Das wunderbar duftende und super pflegende Ergebnis begeistert mich immer wieder.
Meine ersten Erfahrungen als Naturkosmetik-Bloggerin
Ebenfalls ganz begeistert bin ich von den ersten Bloggererfahrungen, die ich in den letzten Tagen seit meinem ersten Post gesammelt habe.
Nicht dass ich auf einen Schlag viele neue Follower erreicht hätte (wäre wohl auch ein wenig früh…^^) – viel mehr ist es eine völlig andere, intensive Art sich mit meinem Lieblingshobby Naturkosmetik zu befassen.
Ich habe einige neue Gleichgesinnte kennengelernt und mich nicht nur mit dem Bloggen an sich, sondern auch genauer als bisher mit sozialen Netzwerken wie Instagram oder Twitter beschäftigt.
Passen Natur und Social Media zusammen?
Und weil es beim Bloggen eben doch viel und oft sehr technisch zugeht, kam mir die Frage in den Sinn, ob es da einen Widerspruch zu meinem Blogthema, nämlich kurzgefasst: der Natur, gibt.
Dabei ist mir ein Artikel von Julia Keith (bekannt von ihrem Blog beautyjagd.com) mit dem Titel „Warum Instagram und Naturkosmetik so gut zusammenpassen“ eingefallen, den ich kürzlich auf dem Naturkosmetik-Camp-Blog gelesen habe.
Sie beschreibt sehr treffend den Vorteil dieser unmittelbaren und spontanen Medien, mit deren Hilfe man gerade unterwegs in der Natur seine Eindrücke ideal festhalten und teilen kann.
Also kein Widerspruch, sondern eine perfekte Ergänzung.
Das bloggen, tweeten und pinnen bietet einen schönen Rahmen für unsere Passion und gleichzeitig eine tolle Möglichkeit sich mit anderen Interessierten über dieses spannende Thema auszutauschen.
Und so macht es doch gleich noch viel mehr Spass. 🙂
Also dann mal gleich frisch motiviert ans Werk…
Rezept – eine mallorquinische Handcreme
Ich werde mich beim folgenden Rezept zunächst rein mit den Schritten dieser Cremeherstellung befassen. Es folgen später Posts, in denen ich mich detailliert mit einzelen Themen wie z.B. der Konservierung selbst gemachter Creme befasse – ansonsten würde dieser Artikel den Rahmen sprengen… 😉
Zutatenliste:
Fettphase:
- 15 g Hierbas-Kräuterölauszug auf Mandelölbasis
- 1,5 g Cetylalkohol
- 6 g Tegomuls
- 5 g Bienenwachs
Wasserphase:
- 85 g destilliertes Wasser
(ich habe im Verhältnis 10:1 mit Neroliwasser gemischt, das ist aber nicht notwendig)
Zusätze:
- 15 Tropfen Vitamin E
- 15 Tropfen D-Panthenol
- 20 Tropfen Aloe Vera Gel
- 10 Tropfen Kamillenextrakt
- 10 Tropfen Orangenblütenauszug
Konservierung:
- 15 Tropfen Rokonsal
Schritt für Schritt Anleitung:
1. Zunächst musst du den Cetyalkohol im Ölauszug auflösen – gibst du ihn zusammen mit anderen Zutaten ins Öl, löst er sich nicht mehr auf.
Cetylalkohol dient als Konsistenzgeber und Co-Emulgator. Es handelt sich um einen sogenannten Fettalkohol, der in der Natur in Pflanzenölen, Wachsen und tierischen Fetten vorkommt.
Er sorgt dafür, dass deine Creme später schön einzieht und keinen unschönen Film auf deiner Haut hinterlässt.
Ich erhitze die beiden Zutaten in einem Becherglas direkt auf dem Herd, wenn du keines zur Verfügung hast, funktioniert das auch in einem Wasserbad. Cetylalkhol schmilzt bei ca. 49 Grad.
2. Hat sich der Cetylalkohol komplett aufgelöst, kannst du die restlichen Zutaten der Fettphase hinzugeben und alles solange erhitzen, bis du wieder ein klares, goldgelbes Öl hergestellt hast.
Tegomuls ist überigens ein pflanzlicher Emulgator, der auch für Lebensmittel zugelassen ist.
3. Erhitze nun sowohl die Fett- als auch die Wasserphase auf circa 65 bis 69 Grad Celsius.
4. Haben beide Phasen die selbe Temperatur kannst du unter ständigem Rühren die Wasser- in die Fettphase einrühren.
Dabei verliert das Öl seine goldene Farbe und die endgültige weisse Färbung deiner Creme entsteht.
Mach dir keine Sorgen, wenn deine Mischung noch sehr flüssig ist. Die Konsistenz wird erst beim Abkühlen fester.
5. Wenn deine Creme nur noch lauwarm ist und du das Gefäß gut mit den Händen anfassen kannst, kannst du nun die pflegenden Zusatzstoffe dazugeben und sorgfältig unterrühren:
Vitamin E
darf in kaum einem meiner Produkte fehlen. Es hält die Haut feucht und macht sie glatt. Außerdem bietet es einen schwachen Lichtschutzfaktor und fängt freie Radikale.
D-Panthenol
wirkt ebenfalls feuchtigkeitsspendend, aber auch regenerierend und beruhigend auf die Haut.
Den letzten Feuchtigkeitskick gibt diese Creme durch ihren Aloe-Anteil. Aloe wirkt zudem antibakteriell und wundheilungsfördernd.
Der Wirkung der Aloe müsste man auch einen eigenen Post widmen – unter anderem enthält die Pflanze einen Anteil schmerzstillende Salicylsäure, deren Wirkung man vom Aspirin kennt. Aber wie gesagt, ich halte mich an das Rezept, sonst finde ich kein Ende 😉
Kamille
hat ebenfalls beruhigende Wirkung auf die Haut, findet sich in dieser Creme aber hauptsächlich, weil sie auch im mallorquinischen Hierbas vorkommt und den typischen Geruch verfeinert.
Aus dem selben Grund habe ich Orangenblütenessenz hinzugegeben. Der Duft verstärkt nochmal das Mallorcafeeling.
6. Zum Schluss konservierst du deine Creme.
Ich kenne die Bedenken, die einige Naturkosmetiknutzer gegenüber Konservierungsmitteln haben. Wenn du wirklich eine solch kleine Menge Handcreme herstellst, dass du sie innerhalb einer Woche verbrauchst und sie zudem immer kühl lagerst, mag es ohne möglich sein. Aber wenn du wie ich deine Handcreme in der Handtasche mit dir führst und findest, dass sich der Aufwand für 10 ml Creme nicht lohnt, dann bleibt dir nur ein Konservierungsmittel.
(Auch dazu gibt es nochmal einen ausführlichen Post. Wenn du dich schon vorab über dieses Thema informieren willst, kann ich dir den Artikel von Heike Käser auf olionatura.de empfehlen.)Ich habe mich in diesem Fall für Rokonsal entschieden. Er sollte mindestens einen Anteil von 0,5% am fertigen Produkt haben. Wenn du dich genau an das Rezept gehalten hast, sollten fünfzehn Tropfen auch bei dir der richtige Anteil sein.
Rokonsal wirkt nur bei einem pH-Wert von 5 bis 5,4. Solltest du regelmäßig deine Kosmetik selbstherstellen, kommst du um Indikatorstreifen zum pH-Wert ermitteln nicht herum.
Ich habe den pH-Wert meiner Creme gemessen und er lag bei diesem Rezept genau im richtigen Bereich.
7. Jetzt heisst es nur noch in einen schönen Tigel oder wie auf meinem Bild in ein leicht zu reinigendes und wiederverwendbares Töpfchen abfüllen und genießen. 🙂
Ich wünsche dir viel Spaß mit meinem Rezept für diese Handcreme und hoffe, sie versetzt dich ebenso in sommerliche Stimmung wie mich.
Wie gefällt dir dieses Rezept? Hat es dich inspiriert deine eigene Handcreme herzustellen? Wie ist deine Meinung über die Symbiose von modernen Medien und Naturkosmetik?
Und ganz wichtig, wie oft benutzt ihr eigentlich Handcreme?
Der Artikel „Step by step: wie du deine eigene Handcreme herstellst erschien zuerst auf mrs-rosemary.de.
Bitte beachte…
Sämtliche von mir hier veröffentlichen Rezepte habe ich selbst ausprobiert, immerwieder verfeinert und angepasst. Bitte beachte, dass ich trotzdem keine Verantwortung dafür übernehmen kann, wenn dir ein Rezept nicht gelingt oder du z.B. eine Creme nicht verträgst. Auch sind meine Hinweise auf die Wirkweisen von Pflanzen nicht als Therapie behandlungsbedürftiger Krankheiten gemeint oder sollen etwa einen Arztbesuch ersetzen. Da wir mit natürlichen, nicht kontrolliert gezüchteten Pflanzen arbeiten, sind auch verschiedene Ergebnisse der gleichen Rezepte möglich – abhängig von z.B. Sammelort und -zeit.
2 Kommentare
Hi Lena,
vielen Dank für dieses tolle Rezept!
Ich mache seit mehreren Jahren meine Kosmetik ausschließlich selbst, habe mich aber dabei vor allem auf Inhaltsstoffe wie Sheabutter, Mandelöl, Bienenwachs, Blütenwasser und Kokosöl etc. konzentriert. Nachdem ich einmal ein sehr fettiges Ergebnis mit Lamecreme hatte, habe ich längere Zeit die Finger von „synthetischen“ Emulgatoren gelassen.
Mit deinem Rezept und Tegomuls habe ich es jetzt wieder gewagt und bin begeistert von dem Ergebnis! Ich habe Biokons 221 als Konservierer genommen und das destillierte Wasser mit Calendulahydrolat (1:10) vermischt und alles mit ätherischem Orangenöl verfeinert – es duftet und macht die Hände ganz weich, ohne zu fetten. Vielen Dank noch mal für die Anregung! 🙂
LG von Joanna
Liebe Joanna,
Ich würde sagen, wir können uns gegenseitig beieinander für die Inspiration bedanken! ;-D In deinem Kommentar stecken so viele tolle Ideen, dass ich gleich am liebsten eine neue Variante rühren möchte. Gerade bei den aktuellen winterlichen Temperaturen tut eine extra Portion Naturkosmetikpflege den Händen besonders gut und als ich gerade Calendualthydrolat gelesen habe, habe meine Hände direkt juchuuu! geschrien! 🙂
Danke also für deinen lieben Kommentar und dass du deine langjährige Erfahrung hier mit uns teilst, diesen Austausch liebe ich hier einfach besonders!
Liebe Grüße und weiterhin so viele kreative Ideen,
Lena