Der Sammelkalender: wieso | weshalb | warum 😉
Heute führe ich hier eine neue Rubrik ein: den Sammelkalender.
Häufig verwende ich für meine natürlichen Rezepte Zutaten, die ich bereits im Vorfeld gesammelt, getrocknet oder anders weiterverarbeitet habe.
Ganz getreu dem Motto: „Ich hab‘ da mal was vorbereitet…“ 😉
Häufig verwende ich für meine natürlichen Rezepte Zutaten, die ich bereits im Vorfeld gesammelt, getrocknet oder anders weiterverarbeitet habe.
Ganz getreu dem Motto: „Ich hab‘ da mal was vorbereitet…“ 😉
Finden diese kleinen Schätze dann ihren Weg in ein neues DIY, ist der Sammelzeitpunkt häufig vorüber. Und aus eigener Erfahrung weiß ich wie frustrierend das sein kann. Nach den Gänseblümchen des letzten Ölauszugs von 2015 habe ich ewig gesucht und schon befürchtet, ich müsse auf das nächste Jahr warten – und Gänseblümchen zu verpassen ist schon fast eine Kunst, denn sie blühen von März bis November. 😉 Andere Pflanzen haben da deutlich kürzere Sammelfenster und auf diese möchte ich dich in dieser Rubrik gerne hinweisen.
Natürlich sind die meisten Heilpflanzen und Schönheitsschmeichler ganzjährig in Onlineversandapotheken oder Reformhäusern erhältlich. Wenn das deine Lieblingsbezugsquelle ist, kannst du die Sammelkalenderposts getrost ignorieren. 😉 Solltest du allerdings die Zeit und die Muße haben dir den Spaß zu gönnen einige deiner Zutaten von der Pike auf selbst herzustellen, dann kann ich dir diese kurzen Zwischeninformationen nur empfehlen.
Mit diesem Kalender erhebe ich bei weitem keinen Anspruch auf Vollständigkeit – ich möchte dich nur auf besondere, natürliche Schönheitshelfer hinweisen, wenn du sie gerade vor deiner Haustüre finden kannst und sie nicht (oft teuer) kaufen musst.
Frühlingszeichen
Endlich – den Frühling sehnen wir uns schon lange herbei und nachdem die ersten Zwiebelpflanzen tapfer ihre Köpfe durch den Schnee recken mussten, zeigen jetzt auch die Bäume mit ihren Knospen deutlich, dass die Natur erwacht.
Ein Sinnbild dafür ist die Birke. Und genau ihre Knospen, habe ich beim letzten Waldspaziergang gepflückt.
An ihrer hellen Rinde einfach zu erkennen, hat die Birke als Heilpflanze eine lange Tradition. In den frühen Hochkulturen wurde sie als Mittel gegen Fieber und Schmerzen eingesetzt. Sie wird auch als Nierenbaum bezeichnet, da ihre Blätter die Niere und Blase so anregen, dass etwa 15 % mehr Urin ausgeschieden werden. Deswegen ist Birkentee häufiger Bestandteil von entschlackenden Frühjahrskuren.
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Die Birkenknospen ziehen am Besten an einem sonnigen Platz auf der Fensterbank durch. |
Birkentinktur – Rezept
Ich habe beim Sammeln an die hautklärenden und entzündungshemmenden Eigenschaften der Birke gedacht.
Mir schwebte ein klärende Gesichtswasser und/oder eine regenerierende Anwendung für die Kopfhaut im Sinne eines Haarwassers vor.
Mir schwebte ein klärende Gesichtswasser und/oder eine regenerierende Anwendung für die Kopfhaut im Sinne eines Haarwassers vor.
- Dafür habe ich meine gesammelten Birkenknospen im Verhältnis von 1 : 5 mit 40%igem Doppelkorn übergossen.
- Jetzt stehen sie für vier Wochen auf der Fensterbank und werden im Vorbeigehen regelmäßig von mir geschüttelt.
- Die Knospen öffnen sich mit der Zeit ein wenig weiter und der Alkohol beginnt sich zu verfärben.
- Dann brauchst du nur noch ein wenig Geduld und kannst deine Birkentinktur nach vier Wochen durch ein Sieb abgießen. Schon ist sie einsatzfähig und bereit zum Weiterverarbeiten.
Was hältst du von dieser neuen Rubrik? Kannst du dich für’s selber Sammeln begeistern oder ist das gar nicht dein Ding?
Ich bin gespannt auf deine Meinung.
Liebe Grüße
Lena
6 Kommentare
prima, ich brauche so eine erinnerung, freue mich also über diese rubrik, gerne weiter so!
Vielen Dank für dein positives Feedback, liebe Eliane! Ich freue mich auch stets über solche Erinnerungen und habe von dir erst vor kurzem auf Instagram auch welche bekommen. 😉 Bärlauch lässt grüßen…
Liebe Grüße,
Lena
Hallo Lena, vielen Dank für diesen tollen Post! Ich hab hier und da auch schonmal im Wald gesammelt, aber mir fehlen oft die Inspirationen was man alles sammeln kann und was man daraus herstellen kann. Die Idee mit den Birkenknospen finde ich genial! Mal schauen, ob ich irgendwo eine Birke ausfindig machen kann 😉 Aber eine Frage noch. Mischt du den Sud für das Gesichtswasser noch mit irgendwas oder kann man es dann direkt auf die Haut auftragen? Liebe Grüße, Franzi
Hallo Franzi,
freut mich, dass dir der Post eine Inspiration zum Sammeln gegeben hat – genauso hatte ich das gehofft. 🙂
Was das Gesichtswasser angeht würde ich es abhängig von der Anwendungsdauer machen. Für eine einmalige kur-artige Anwendung, würde ich den Sud nicht verdünnen, dann aber die Augenpartie großzügig aussparen. Wenn du die Anwendung verlängern willst, würde ich mit Rosenwasser im Verhältnis 1:4 [Birke:Rose] mischen. Wahlweise könntest du auch Hamameliswasser nehmen, aber den Geruch muss man ertragen können – besonders im Gesicht ;-).
Ich habe die Anwendung bisher nur pur getestet. Berichte also gerne von deinen Erfahrungen.
Liebe Grüße,
Lena
Oh das klingt toll. Rosenwasser mag ich sowieso total gerne! Danke für das Rezept! Gestern hab ich im Wald Ausschau nach Birken gehalten, aber ich muss wohl nochmal woanders suchen. Immerhin gab es reichlich Bärlauch! 😀
Liebe Grüße und Frohe Ostern!
Sehr gerne!
Mir ging es übrigens ganz genauso: Wenn man keine Birken sucht, sieht man sie ständig, aber wehe man hält nach ihnen Ausschau… 😉
Bärlauch ist allerdings auch eine tolle Ausbeute. Da ich Knoblauch nicht so gut vertrage, liebe ich ihn besonders als Alternative.
Viel Erfolg bei der Birkensuche und einen schönen Start in die neue Woche nach den Feiertagen!
Liebe Grüße,
Lena